SGAM-Kongress am 20./21.06.2025 in Chemnitz: Preise, Perspektiven und ein neues Präsidium

Der 33. Jahreskongress der Sächsischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (SGAM) fand am 20. Und 21. Juni in Chemnitz statt und stand unter dem Motto: „Allgemeinmedizin zwischen Versorgungssicherheit und Innovationsdruck“. Über 100 Teilnehmer aus Wissenschaft, Praxis und Nachwuchs kamen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen, Versorgungstrends und strukturelle Herausforderungen in der hausärztlichen Versorgung auszutauschen.
Ein zentrales Ereignis war die Wahl des neuen SGAM-Präsidiums: Zur neuen Präsidentin wurde Prof. Antje Bergmann (Dresden) gewählt. Ihr zur Seite stehen Dr. Anne Hensel und Prof. Markus Bleckwenn als Vizepräsidenten, Katrin Kräcker als Schatzmeisterin, Dr. Karen Voigt als Schriftführerin sowie Mandy Gottschall, Anna Nemitz, Dr. Felix Walther und Louisa Mehnert als Beisitzer. Die SGAM setzt damit ein klares Zeichen für intergenerationelle Kontinuität und ein zukunftsorientiertes Team. Der Wissenschaftliche Beirat wurde ebenfalls gewählt und wird unterstützend, beratend und als Impulsgeber dem Präsidium zur Seite stehen.
Höhepunkte des Kongresses waren zwei besondere Ehrungen:
🏅Ehrenpreis der SGAM 2025
Der diesjährige Ehrenpreis wurde an Dr. Günther Egidi (Bremen) verliehen. Er wurde für seine jahrzehntelangen Verdienste für seine starke Stimme für eine evidenzbasierte Primärversorgung sowie seine engagierte Tätigkeit in der Forschung und Leitlinienerstellung geehrt. Die Laudatio würdigte seinen integrativen Blick auf Wissenschaft und Praxis sowie seine beharrliche Stimme für Patientenzentrierung.
🩺 Forschungspreis der SGAM 2025
Der Forschungspreis ging an Elisabeth Scheiwe für ihre Arbeit „Insights from end-of-career general practitioners in Germany“, veröffentlicht in BMC Primary Care (2024) zusammen mit der zweiten Erstautorin Frau Dr. Anne Schrimpf. In ihrer qualitativen Studie wurden Hausärzte im Ruhestandsalter zu Erfahrungen mit Veränderungsprozessen und Herausforderungen im Laufe ihres Berufslebens befragt. Die Jury hob besonders die praktischen Handlungsempfehlungen hervor, die sich aus den Interviews ableiten lassen – etwa zu praxisnaher Ausbildung, Bürokratieabbau und der Stärkung hausärztlicher Kontinuität.
Neben den Preisverleihungen bot das wissenschaftliche Programm des Kongresses (Leitlinien Update, Digitalisierung in der Hausarztpraxis, Kinder in der Hausarztpraxis) interprofessionell für die Praxisteams viel Input und Anregung sowie Plattform für einen konstruktiven Austausch.
Aktuelles der sächsischen allgemeinmedizinischen Forschung rundete das Programm ab.
Der Kongress zeigte eindrucksvoll, dass die Allgemeinmedizin in Sachsen weiter an Profil gewinnt – und die SGAM einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung der patienten- und evidenzbasierten hausärztlichen Versorgung in Sachsen leistet.